Bettina Janssen 2017-Hell 1

Glossar

Wie jedes Fachgebiet so hat auch die Mediation, das Coaching und die Supervision eine eigene Fachsprache und Fachbegriffe, die Anglizismen nicht meidet. Dieses Glossar bietet kurze Erklärungen zu relevanten Begriffen und Methoden für Menschen, die sich insbesondere für Konfliktmanagement und -beratung interessieren. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird fortgeschrieben.

A

Absicht

Absicht ist der Beweggrund für ein bestimmtes Verhalten.

Abwehrmechanismus

Abwehrmechanismus sind psychische Verhaltensmuster, die innere Konflikt vermeiden, abschwächen oder beseitigen sollen. 

Affekt


Affekt (lat. afficere = antun; in einen Zustand versetzen) ist eine Gemütserregung oder ein Gefühl, das durch äußere Ursachen oder psychische Vorgänge ausgelöst wird.  

Agiles Führen

Agiles Führen (engl. = wendig, flink) beschreibt eine Arbeitsweise, die flexibel, proaktiv und antizipativ vorgeht, um Ziele möglichst schnell zu erreichen und rasch auf Veränderungen reagieren zu können. Der Begriff stammt ursprünglich aus der Softwareentwicklung. Das Konzept der Agilität als Führungs- und Organisationsprinzip umfasst eine gruppenbezogene Führung, die Mitarbeiter_innen so zusammenstellt und in ihrer Selbstverantwortung unterstützt, dass diese sich gemeinsam weiterentwickeln können. Es meint kurze, überschaubare Planungs- und Umsetzungszyklen, so das Prioritäten regelmäßig überprüft bzw. Fehler frühzeitig sichtbar und korrigiert werden können.

Ankern

Ankern ist ein Vorgang, bei dem ein äußerer oder innerer Reiz mit einem inneren Zustand verbunden wird. Tritt dieser Reiz später wieder auf, so wird automatisch der damit verbundene Zustand ausgelöst.

Assoziiert 

Assoziiert (lat. associare = vereinigen, verbinden, verknüpfen, vernetzen) ist, wer eine konkrete Situation oder Erfahrung aus sich selbst heraus im Hier und Jetzt auf allen Sinneskanälen erlebt (siehe VAKOG).

Auditiv

Auditiv heißt “das Hören betreffend” und bezieht sich auf den Hörsinn.

B

BANI

BANI steht für brittle = brüchig, anxious = ängstlich, non-linear und uncomprehensible = unbegreiflich. Das Akronym gilt seit 2020 als Sensemaking Model, das in chaotischen Zeiten Orientierung bietet. [siehe auch VUCA]. Es geht zurück auf das Essay „Facing the age of chaos“ des Zukunftsforschers Jamais Cascio,

BarCamp

Ein Barcamp (= Unkonferenz, Ad-hoc-Nicht-Konferenz) ist eine offene Tagung mit offenen Workshops für inhaltlichen Austausch und Diskussion. Barcamps sind eine Form der Großgruppenmoderation ähnlich Open Space. Alle Teilnehmer (= “Teilgebende”) sind aufgefordert, selbst einen Vortrag zu halten oder zu organisieren.

BATNA

BATNA (engl. = Best Alternative To Negotiated Agreement; siehe auch WATNA) steht für eine Methode sachbezogenen Verhandeln. Die Verhandlungsstrategie danach ist, bereits im Vorfeld beste Alternative zu ermitteln, falls die Verhandlungparteien sich nicht einigen können.

Der Begriff stammt aus dem Harvard-Konzept von Roger Fisher/William Ury (Getting to yes: negotiating agreement without giving, 1981).

Bossing

Bossing ist das Mobben von Mitarbeiter_innen durch Vorgesetzte.

C

Caucus

Caucus (engl. to caucus = in einen Wahlausschuss, Gremium wählen) steht in der Mediation für Einzelgespräche. Einer offenen Kommunikation stehen häufig taktische Überlegungen oder die Sorge entgegen, dass die der anderen Seite mitgeteilten Informationen am Ende gegen den mitteilenden Medianden verwendet. Durch die Möglichkeit der Aussprache „nur“ gegenüber dem/der Mediator_in als allparteiliche Dritte besteht die Chance, das Vertrauen der Medianden zu gewinnen, (weiter) zu vertiefen und bislang zurückgehaltene konfliktrelevante Informationen zur Lösungsentwicklung zu erlangen. Auch kann eine Deeskalation zwischen den Medianden erreicht werden, weil Gefühle und Ansichten besonderen Raum bekommen.

Chunking

Chungking (engl. to chunk = in Stücke schneiden, zerlegen)  bedeutet, Informationen in größere oder kleinere Bedeutungsebenen zu organisieren.

Der Begriff geht zurück auf den amerikanischen Psychologen George Armitage Miller (1920-2012), Professor an der Princeton University.

Commitment

Commitment (engl. = Verbindlichkeit, Verpflichtung) bedeutet die verbindliche Verständigung auf Ziele oder ein weiteres Vorgehen.

Cooperative Praxis

Cooperative Praxis (engl. auch Collaborative Practice, Collaborative Law) ist ein mediationsanaloges Verfahren. Das Verfahren wird jedoch nicht grundsätzlich von einem_r Mediator_in geführt, sondern von beteiligten Berufsgruppen, die den Bedürfnissen der Beteiligten entsprechend hinzugezogen werden.

Cybermobbing

Cybermobbing ist eine Form des Mobbings (siehe dort), das am “virtuellen” Arbeitsplatz per Mail oder über die sozialen Netzwerke im Internet stattfindet.

D

Daily Stand-up

Daily Stand-up ist ein tägliches Meeting im Stehen (Dauer max. 15min.), bei dem alle Teilnehmer drei Fragen zu ihrer Arbeit beantworten.

Design Thinking

Design Thinking ist eine Methode, die der Entwicklung von Innovationen sowie der kreativen Lösung komplexer Probleme dient. Sie ist heute ein Kernbestandteil moderner Managementkompetenz. Sie basiert auf der Annahme, dass Themen besser einer Lösung zugeführt werden können, wenn Menschen unterschiedlicher Disziplinen in einem die Kreativität fördernden Umfeld zusammenarbeiten, gemeinsam eine Fragestellung und dazugehörende Konzepte entwickeln. Das Verfahren ist eine Kombination aus Verstehen, Beobachten, Ideenfindung, Verfeinerung, Ausführung und Lernen.

Es wurde geprägt von Informatiker Terry Winograd, Larry Leifer und David Kelley an der Stanford University.

Dissoziiert

Dissoziiert (lat. dissoziare = trennen) ist, wer in innerer Distanz zu der eigenen Wahrnehmung ist und sich von einem externen Standpunkt – wie von einem Zuschauer – wahrnimmt.

Diversity

Diversity (engl. = Vielfalt) steht für einen wertschätzenden, bewussten und respektvollen Umgang mit Verschiedenheit und Individualität (Alter, Geschlecht, Ethnizität, soziale Herkunft, sexuelle Orientierung, physische und psychische Verfassung). Es geht darum, die vielfältigen Leistungen und Erfahrungen von Menschen zu erkennen, sie als Potential zu begreifen und zu nutzen.

Downshifting

Downshifting (engl. to downshift = herunterschalten, verlangsamen) heißt mit einer persönlichen Neuorientierung zum Beispiel durch die Verringerung der Arbeitszeit mehr Zeit für ein selbstbestimmteres und sinnerfüllteres Leben zu finden.

Downshifting wurde unter anderem durch den Wirtschaft- und Sozialphilosophen sowie Mitbegründer der London Business School Charles B. Handy (*1932) geprägt.

E

Eigenverantwortung

Eigenverantwortung bedeutet, für eigene Handlungen und Entscheidungen  die Verantwortung zu übernehmen und selbst die damit verbundenen Konsequenzen  zu tragen.

Empathie

Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, sich gut in die Gefühle anderer Personen hineinversetzen zu können bzw. ihre Empfindungen, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale zu erkennen und zu verstehen.

Empowerment

Empowerment (engl.= Ermächtigung) bezeichnet Strategien und Maßnahmen, die es Menschen ermöglichen, den Grad an Autonomie und Selbstbestimmung zu erhöhen und ihre Interessen selbstverantwortlich zu vertreten.

F

Feedback

Feedback (engl. = zurück-, weiterleiten) ist die Rückmeldung an eine Person, die die Handlungen der Person ohne Bewertung reflektiert.

G

Generalisierung

Generalisieren ist die Verallgemeinerung von spezifischen Informationen, aus der Regeln gebildet werden.

Gewaltfreie Kommunikation

Gewaltfreie Kommunikation (GFK) = Nonviolent Communication (NVC) ist ein Konzept in dessen Zentrum ein Miteinander steht, das nicht verurteilt, sondern auf die Bedürfnisse und Gefühle gerichtet ist, die hinter Handlungen und Konflikten stehen. Ziel ist es eine wertschätzende Beziehung zu entwickeln, die mehr Kooperation und gemeinsame Kreativität im Zusammenleben ermöglicht, um das beidseitige Wohlbefinden zu steigern. Das Konzept wurde von Marshall B. Rosenberg (1934 – 2015) entwickelt.

H

Holacracy

Holacracy (altgriech. holos + kratia = vollständig, ganz + Herrschaft) ist ein Unternehmensführungssystem. Entscheidungsfindungen erfolgen mit Transparenz und partizipativen Beteiligungsmöglichkeiten auf allen Ebenen in sich selbstorganisierenden Teams und Netzwerken.

I

Ich-Botschaften

Ich-Botschaften liefern Informationen über Sichtweisen und Gefühle der berichtenden Person. Sie verhindern, dass die andere Person sich angegriffen und beschimpft fühlt.

Identität

Identität bezeichnet das, was eine Person ausmacht bzw. was sie von anderen unterscheidet.

Ikigai

Ikigai (jap. = Lebenssinn) steht für das persönliche Streben und die Suche nach dem, “wofür es sich zu leben lohnt”, für “Freude und Lebensziel” oder für “das Gefühl, etwas zu haben, für das es sich lohnt, morgens aufzustehen”. In Unternehmen wird die Methode genutzt, um älteren MitarbeiterInnen im Rentenalter, wenn die vertraute Routine der Arbeit wegfällt, zu mehr Lebensfreude zu verhelfen.

Intervention

Intervention (lat. intervenire = dazwischenschreiten, sich einschalten) ist der direkte Eingriff in ein Geschehen, um ein unerwünschtes Ereignis abzuwenden.

J

K

Kaizen

Kaizen (jap. = Veränderung zum Besseren) ist ein kontinuierliches Verbesserungskonzept, in dessen Mittelpunkt das Streben nach einer schrittweisen, punktuellen Perfektionierung oder Optimierung eines Produktes oder Prozesses steht.

Kanban

Kanban (jap. = Signalkarte, Tafel, Beleg) ist eine Umsetzung des unter dem Pull-Prinzip bekannten Steuerungsverfahrens. Es bezeichnet eine agile Methode, die den gleichmäßigen Arbeitsfluss (flow) herstellen soll. Indem der laufende Prozess in vielen kleinen Schritten verbessert und weiter durchgeführt wird, wird das Risiko für jede einzelne Maßnahme reduziert.

Kompromiss

Ein Kompromiss (Lose-Lose) bedeutet, dass beide Parteien aus ihrer Sicht nachgeben, um ein tragfähiges Ergebnis zu erzielen. Keiner ist wirklich zufrieden.

Konflikt

Ein Konflikt (lat. (arma) confligere od. conflictare = zusammenstoßen, kämpfen, Waffengeklirr) liegt vor, wenn mindestens zwei Parteien (Personen, Organisationen, Staaten) (scheinbar) unterschiedliche Interessen mit hoher emotionaler Belastung mindestens einer Konfliktpartei gleichzeitig durchsetzen wollen und dadurch eng verbunden sind. Jeder Konflikt ist hinsichtlich Konfliktstruktur, Emotion, und Konfliktverhalten individuell und einzigartig.

Konsens

Konsens (Win-Win) ist gegeben, wenn die Parteien gemeinsam neue Lösungen und Regelungen entwickeln, mit denen sie ihre Interessen gleichermaßen verwirklichen und befriedigen können.

Kooperation

Kooperation (Win-Win) liegt vor, wenn die Parteien gemeinsam neue Lösungen und Regelungen entwickeln, mit denen sie – gewinnbringend für beide Seiten – ihre Interessen gleichermaßen verwirklichen und befriedigen können..

L

Leaden

Leaden (engl. to lead = führen) ist ein Führungsprozess, der voraussetzt, dass durch Pacen zuvor ein guter Rapport hergestellt wurde. Ein Verändern der eigenen Signale erfolgt mit dem Ziel, so dass die andere Person ebenfalls mit einer Verhaltensänderung folgt.

Lösungsorientierung

Lösungsorientierung bedeutet, den Focus auf das zu richten, was gut läuft/laufen kann und nicht nach den Ursachen der Probleme zu forschen.

M

Mediation

Mediation (engl. to mediate = vermitteln) ist ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren bei dem zwei oder mehr Parteien mit Hilfe eines oder mehrerer Mediatoren freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konflikts anstreben. (vgl. § 1 Abs. 1 MediationsG) Der/Die Mediator_in kennt verschiedene Methoden, um das Verfahren zu gestalten.

Metapher

Das Wort Metapher (griech. = Übertragung) steht für einen bildhaften Vergleich. Ein Wort, ein Satz oder eine Geschichte wird nicht wörtlich, sondern in einem übertragenen Sinne genutzt.

Meta-Position

Meta-Position (griech. meta = hinter, über) bedeutet, dass alles, was auf eine konkrete Situation Einfluss nimmt, aus einer Perspektive betrachtet wird, die selbst nicht Teil der Situation ist. Die Einnahme einer Meta-Position kann einen Perspektivwechsel ermöglichen.

Mimikresonanz

Mimikresonanz bedeutet: emotionale Signale zu erkennen, richtig zu interpretieren und angemessen damit umzugehen. Das Mimikresonanz-Konzept berücksichtigt in der Emotionserkennung neben der Mimik, auch die Körpersprache und die Stimme. Das Mimikresonanz-Training wurde 2011 von Dirk W. Eilert entwickelt.

Mobbing

Unter Mobbing versteht man negative kommunikative Handlungen von einer oder mehreren Person_en, die gegen eine oder mehrere Person_en gerichtet sind (z.B. ein systematisches Anfeinden, Schikanieren und Diskriminieren). Diese Handlungen erfolgen häufig wiederholt und über einen längeren Zeitraum. Oftmals haben sie negative Auswirkungen auf das Verhalten der gemobbten Person und führen zu ernsthaften gesundheitlichen Konsequenzen.

N

Die Bezeichnung „Neuro-Linguistisches Programmieren“ soll ausdrücken, dass Vorgänge im Gehirn (= Neuro) mit Hilfe der Sprache (= linguistisch) auf Basis systematischer Handlungsanweisungen änderbar sind (= Programmieren).

NLP wurde von Richard Bandler und John Grinder in den 1970er Jahren an der University of California in Santa Cruz entwickelt. Sie definierten NLP als das Studium über die Struktur subjektiver Erfahrung. Ursprüngliches Ziel der war es, die Wirkfaktoren erfolgreicher Therapie herauszufinden und an andere weitervermitteln zu können.

O

Open Space

Open Space (engl. = offener Raum) ist eine offene Konferenzform, die insbesondere in kommunalen, betrieblichen wie auch sozialen Organisationen für die Erörterung und Lösung komplexer Problemstellungen geeignet ist. Die Teilnehmer_innen arbeiten weitgehend selbstorganisiert an Themen, die für sie von Interesse sind.

P

Pacen

Pacen (engl. to pace = sich angleichen) ist ein bewusstes Spiegeln des Gegenübers. Das Übernehmen seiner verbalen und non-verbalen Signale erfolgt mit dem Ziel, eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre herzustellen. (Gleich + Gleich gesellt sich gern)

Perspektivwechsel

Ein Perspektivwechsel ermöglicht es, Situationen in einem neuen Bedeutungszusammenhang zu sehen und ihnen so einen anderen nützlicheren Sinn zugeben. Einschränkende Überzeugungen können dadurch erweitert werden, die Selbstwirksamkeit des Einzelnen erhöhen und den Zugang zu den eigenen Ressourcen besser zugänglich zu machen.

Prävention

Prävention (lat. prävenire = zuvorkommen) ist vorbeugendes Handeln, mit dem unerwünschte Entwicklungen und Zustände vermieden werden sollen.

Product-Owner

Product Owner heißt in der agilen Führungsmethode der Mitarbeitende, der zuletzt für Eigenschaften und wirtschaftlichen Erfolg des Produkts verantwortlich ist.

Q

R

Rapport

In Rapport (frz. = Beziehung) zu sein bedeutet, ein vertrauensvolles Verhältnis zu seinem Gegenüber zu haben, auf der “gleichen Wellenlänge” liegen. Der “gute Draht” zueinander wird durch die intuitive oder bewusste Anwendung von Führung und Anpassung im Gespräch hergestellt, um Sicherheit und Vertrauen beim anderen herzustellen.

Reframing

Reframing (engl. to (re)frame = neu rahmen)  bedeutet Umdeuten bzw. den Bezugsrahmen einer wechseln. Es bleibt beim Inhalt der Worte, jedoch wird der Kontext oder die Bedeutung geändert. Dadurch entstehen neue Perspektiven der Wirklichkeit.

Die  Technik geht auf die amerikanische Familientherapeutin Virginia Satir (1916-1988) zurück. Sie wurde auch von dem amerikanischen Hypnotherapeuten Milton H. Ericsson (1901-1980) angewandt.

Repräsentationssystem

Jeder Mensch nimmt seine Umwelt auf seine individuelle Weise wahr und verarbeitet seine Wahrnehmung nach einem persönlichen System. Repräsentationssystem bezeichnet die Art und Weise, wie wir Informationen in unserem Gehirn in einem oder mehreren der fünf Sinneskanäle (VAKOG) verschlüsseln:

visuell, auditiv, kinästetisch, olfaktorisch, gustatorisch.

Resilienz (lat.: resilire: „zurückspringen“, „abprallen“) hat seine ursprüngliche Bedeutung in der Physik und beschreibt die Eigenschaft eines Körpers nach seiner Verformung in seinen ursprünglichen Zustand zurückzukehren. In der Psychologie bezeichnet Resilienz seelische Widerstandskraft und die Fähigkeit Krisen gut zu bewältigen. Eine häufig verwendete Metapher ist die des Stehaufmännchens.

Resilienz

Resilienz (lat. residier = zurückspringen, abprallen) bezeichnet die seelische Widerstandskraft und die Fähigkeit Krisen gut zu bewältigen – wie ein “Stehaufmännchen”. Schlüsselfaktoren der Resilienz sind Akzeptanz, Optimismus, Eigenverantwortung, Selbstwirksamkeit, Netzwerk-, Lösungs- und Zukunftsorientierung.

Das Resilienzkonzept beruht u.a. auf einer Langzeitstudie der US-amerikanischen Entwicklungspsychologin Emmy Werner (*1929).

Ressource

Ressource ( (fr. la ressource = Mittel‚ Quelle. lat. resurgere = hervorquellen) ist alles, was einem hilft, seine Ziele zu erreichen (Kraftquellen).

S

Scrum

Der Begriff Scrum (engl. = das Gedränge) stammt aus der Softwareentwicklung und ist die bekannteste Methode des agilen Führens (s. dort), die mit sog. Sprints arbeitet. Es ist die Bezeichnung für ein Vorgehensmodell des Projekt- und Produktmanagements, deren Methoden und Werkzeuge auf andere Entwicklungsprojekte übertragen wurde (= agiles Projektmanagement).

Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit ist das Vertrauen in seine Fähigkeiten und sein Können (sog. Kompetenz- und Kontrollüberzeugung)

Separator

Unter einem Separator (lat. separare = trennen, absondern) versteht man eine Musterunterbrechung. Er kann eingesetzt werden, um eine Verwirrung zu erzeugen, ein Thema zu wechseln oder um eine Reorientierung zu erreichen. Ein Separator kann eine unerwartete Frage, Bewegung oder Berührung sein. Mit einem Separater trägt dazu bei, von einem emotional intensiven in einen eher neutralen Zustand überzuleiten.

Spiegeln

Spiegeln (lat. speculum = Abbild + lat. Speere = sehen) ist eine Kommunikationstechnik, bei der mit eigenen Worten – ohne Wertung – kurz wiedergeben, was eine Person sagt. Zum Beispiel: Ich möchte sichergehen, dass ich Sie richtig verstanden habe, … Sie meinen, dass …

Spiegelneuronen

Spiegelneuronen sind Nervenzellen, die im Gehirn aktiviert werden, sobald eine mechanische Bewegung ausgeführt oder eine Emotion gezeigt wird. Sie reagieren genauso, wenn jemand nur beobachtet. Die Spiegelneuronen wurden 1992 von dem Hirnforscher Prof. Vittorio Gallese entdeckt. Gallese ist Neurophysiologe an der Universität von Parma.

Straining

Straining (engl. to strain = ziehen, dehnen, belasten, überanstrengen, strapazieren) bedeutet, dass bereits eine konstante Belastungssituation am Arbeitsplatz vorsätzlich herbeigeführt wird, die negative psychische oder physische Beeinträchtigungen nach sich zieht (z. B. Entzug von Informationen, Aufgaben und Arbeitsmitteln; Übergehen bei Einladungen und Entscheidungen, die eigentlich im Zuständigkeitsbereich liegen).

Sprint

Sprint (eng. = Lauf) bezeichnet im Rugby eine Bewegung, die den Ball ein Stück in Richtung Ziel bringt. Im Scrum (s. dort) dauert ein Sprint ein bis vier Wochen.

Stuck State

Stuck State (engl. to stuck + state = festgefahren + Zustand) bezeichnet eine Situation, aus der herausgefunden werden soll, in dem man aber keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu seinen Ressourcen hat. In diesem Zustand sind Menschen unflexibel, innerlich blockiert und können keinen klaren Gedanken fassen.

T

Transformation

Business Transformation (engl. = Ver-/Umwandlung) ist der Wandel und Neu-definierung aller Beziehung eines Unternehmens innerhalb seines wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfelds.

U

V

VAKOG

VAKOG ist die Abkürzung für die Sinneskanäle: visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch, gustatorisch.

Visualisieren

Unter Visualisieren ist die bildhafte Darstellung und Veranschaulichung von Informationen. Eine Visualisierungstechnik ist z.B. MindMapping.

VUCA

VUCA ist ein Akronym, das die schweren Bedingungen der Unternehmensführung beschreibt. Es steht für Unbeständigkeit (engl. = volatility), Unsicherheit (engl. = uncertainty), Komplexität (engl.complexity) und Mehrdeutigkeit (engl. =  ambiguity).

Als positive Strategie kann VUCA auch bedeuten: vision (Vision), understanding (Verstehen), clarity (Klarheit), agility (Beweglichkeit). [siehe auch BANI]

W

Wahrnehmung

Wahrnehmung ist der Prozess und das Ergebnis der Informationsgewinnung und -verarbeitung von inneren und äußeren Reizen durch Tilgen, Filtern oder Generalisierungen. Man unterscheidet zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung.

WATNA

WATNA (engl. = Worst Alternative to Negotiated Agreement; siehe auch BATNA) steht für eine Methode sachbezogenen Verhandeln nach dem Harvard-Konzept. Die Verhandlungsstrategie danach ist, bereits im Vorfeld die schlechteste Alternative zu ermitteln, falls die Verhandlungparteien sich nicht einigen können.

Wingwave

Die wingwave-Methode ist ein Leistungs- und Emotions-Coaching, das für den Coachee spürbar und schnell in wenigen Sitzungen zum Abbau von Leistungsstress und zur Steigerung von Kreativität, Mentalfitness und Konfliktstabilität führt. Erreicht wird dieser Ressourcen-Effekt durch eine einfach erscheinende Grundintervention: das Erzeugen von “wachen” REM-Phasen (Rapid Eye Movement), welche Menschen sonst nur im nächtlichen Traumschlaf durchlaufen. Dabei führt der Coach mit schnellen Handbewegungen den Blick seiner Coachees horizontal hin und her.

World-Café

Das World-Café ist eine Dialogverfahren, um eine (Groß)Gruppe von Menschen in ein kooperatives Gespräch miteinander zu bringen. Ziel der in Kaffeehausatmosphäre arrangierten Gespräche ist es, über das kollektive Wissen und Möglichkeiten neue Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Ein solches WORLD CAFÉ ist in jedem Kulturraum und mit Gruppen jeder Größe möglich.

Die Teilnehmer_innen arbeiten in Kleingruppen an Tischen, denen eine Fragestellung und ein_e sog. „Gastgeber_in“ zugeordnet ist. Nach 15 bis 30 Minuten wechselt die Besetzung der Tische und die Gruppen mischen sich neu. Nur die Gastgeber bleiben an einem Tisch. Sie sind für die inhaltliche Verknüpfung der Erkenntnisse aus den unterschiedlichen Diskussionsrunden zuständig.

Die Workshop-Methode wurde von den US-amerikanischen Unternehmensberatern Juanita Brown und David Isaacs entwickelt.

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