Am 06.09.2025 berichtet der Journalist Frank Brassel in der Zeitschrift Publik-Forum, dass der deutsche Priester Emil Stehle (1926 – †2017), erster Bischof der Diözese Santo Domingo de los Colorados, in Ecuador weiterhin „wie ein Heiliger“ verehrt wird – trotz mehrfacher Missbrauchsvorwürfe und seiner Unterstützung anderer Täter bei der Flucht nach Lateinamerika. Eine Statue, Schulen und Straßen tragen noch heute seinen Namen. Er sei für sie wie der Papst gewesen, heißt es. (siehe hier – leider unter Bezahlschranke)
Die Hinweise kommen aus Deutschland: Der Artikel von Frank Brassel basiert auf einem Aufarbeitungsbericht (übersetzt auch in Spanisch & Portugiesisch), den ich 2022 im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zu der sogenannten “Koordinationsstelle Fidei Donum“ erstellt habe, die Auslandseinsätze deutscher Priester begleitet.
Bereits im Jahr 2022 hatten Gabriele Dr. Knetsch & Florian Heinhold für den Bayerischen Rundfunk, zusammen mit der spanischen Zeitung El País, zu der Causa Stehle veröffentlicht (siehe hier); am 07.01.2025 folgte eine weitere Sendung des Journalistenteams für den ARD report München zu ‘verschwundenen Tätern’, die über den DBK-Aufarbeitungsbericht identifiziert waren (siehe hier).
Fortgesetzte mediale Aufmerksamkeit und öffentliche Debatten sind entscheidend, um Aufarbeitung voranzubringen und Opfern Gehör zu verschaffen. Dafür braucht es Journalist:innen wie Frank Brassel, Gabriele Dr. Knetsch & Florian Heinhold, die mit “langem Atem” recherchieren und qualifiziert die notwendigen medialen Informationsbrücken zwischen Ländern und Kontinenten bauen. – Danke dafür!
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