CHRONOLOGIE DER BETROFFENENBETEILIGUNG
Vor 15 Jahren, im Januar 2010, begann ein Skandal, der die katholische Kirche in Deutschland erschütterte und viele Betroffene aus verschiedenen Institutionen dazu ermutigte, ihre Geschichten zu teilen. Seitdem hat sich die aktive Einbindung von Betroffenen in Forschungs- und Entwicklungsprozesse als bedeutendes Qualitätsmerkmal etabliert. Doch dieser Fortschritt war und ist alles andere als einfach. Es erforderte das Durchhaltevermögen und die Hartnäckigkeit einzelner Betroffener sowie ihrer Unterstützer*innen aus Politik und Presse, um diesen Kampf für Rechte als Erfolgsgeschichte zu gestalten.
Beim ersten Treffen des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch“ im April 2010 standen Betroffene noch vor dem Bundesjustizministerium und forderten, dass mit ihnen und nicht nur über sie gesprochen wird. Ein Wendepunkt kam mit dem ersten Betroffenenhearing im November 2020 – und bis März 2015 konnte sich der erste Betroffenenrat beim UBSKM konstituieren – ein wichtiger Schritt zur strukturellen Einbindung in Diskurse auf Bundesebene.
Zusammen mit Karl Haucke, Mitglied des UBSKM-Betroffenenrats, habe ich erstmals diesen langen Weg in einer Chronologie für die Schwerpunktausgabe “Missbrauch” der Fachzeitschrift pm – perspektive Mediation 04/2024 erstellt, damit dieser Weg nicht in Vergessenheit geraten kann.
Weitere Beitrag zur Betroffenenbeteiligung. in: pm – perspektive mediation o4/2024, S. 279 – 290, Schwerpunkt. in: pm – perspektive mediation. zus. mit Karl Haucke.
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