Hohe Bedeutung der Mediation
Auch 2018 veröffentlicht die Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG in Kooperation mit dem Institut für Demoskopie in Allensbach den Roland-Rechtsreport 2018. Der Report befasst sich im Besonderen mit der Mediation, deren Bekanntheit in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen hat. Danach denkt fast jeder zweite Befragte, dass sich durch die Mediation viele Streitigkeiten lösen lassen.
Gut jeder vierte Bürger war in den vergangenen zehn Jahren als Zeuge, Kläger oder Beklagter vor Gericht. Dieser beachtliche Anteil ist dennoch kein Hinweis darauf, dass Deutsche gern prozessieren. Im Gegenteil: Die Bevölkerung steht außergerichtlichen Einigungen sehr offen gegenüber.
Prof. Dr. Reinhard Greger (BGH-Richter a.D.) schreibt in einem Vorwort: “…Die Mediation wird jetzt nicht mehr ausdrücklich genannt. Damit trägt der Report dem Umstand Rechnung, dass die Mediation inzwischen ihren festen Platz in unserem Rechtssystem gefunden hat: In einem eigenen Gesetz und in den gerichtlichen Verfahrensordnungen wird diese Methode der einvernehmlichen Konfliktlösung jetzt ausdrücklich angesprochen und – soweit nötig – geregelt. Anders als vor zehn Jahren stellt sich die Frage nicht mehr, wie sich die Mediation zu unserem Rechtssystem verhält: Sie ist jetzt dessen fester Bestandteil. Ob dies in der Rechtspraxis auch schon genügend wahrgenommen wird, ist eine andere Frage. …”
Deutlich gestiegene Bekanntheit des Mediationsverfahrens
Die Möglichkeit der Mediation ist weiten Teilen der Bevölkerung (73 %) inzwischen bekannt (2010: 57%, 2017: 69%).
Langfristiger Anstieg der Bekanntheit des Mediationsverfahrens in allen Bildungsschichten
Obwohl gerade Menschen mit höherer (87 %) und mittlerer (72 %) Schulbildung das Mediationsverfahren kennen, hat die Bekanntheit bei Menschen mit einfacher Schulbildung am stärksten zugenommen. Sie steigerte sich im Vergleich zur ersten Erhebung im Jahr 2010 um 18 Prozentpunkte auf derzeit 60%.
Weiterhin positiver Eindruck von den Erfolgschancen des Mediationsverfahrens
Fast die Hälfte (49%) der Bevölkerung denkt, dass sich durch die Mediation viele Streitigkeiten beilegen lassen. Lediglich 37% sehen dies skeptisch. Personen, denen das Mediationsverfahren vorab bekannt war, schätzen es erfolgversprechender ein als Personen, die erst im Rahmen der Befragung davon erfahren haben.
Den ausführlichen Roland Rechtsreport 2018 finden Sie hier.
Befragter Personenkreis: deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland
Anzahl der Befragten: 1.443 Personen
Auswahlmethode: repräsentative Quotenauswahl
Art der Interviews: persönlich/mündlich (face to face)
Repräsentativität: repräsentativ für den befragten Personenkreis
Befragungszeitraum: Dezember 2017
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