Schwierige Zeitgenossen in der Mediation
In Konfliktsituationen können sich Menschen schnell zu „schwierigen“ Zeitgenossen entwickeln, wenn sie es nicht per se schon sind bzw. immer waren. In Konfliktlösungsverfahren wie der Mediation sind komplizierte Charaktere prozessimmanent, das heißt, man sollte immer auf ihr Erscheinen vorbereitet sein. Ihr Verhalten ist schwer einschätzbar. Es kann die Konfliktdynamiken eskalieren und den Prozess letztlich scheitern lassen. Für den Mediator stellt der Umgang mit ihnen eine große professionelle Herausforderung dar. Je nach Erfahrungsstand kann er selbst in ein emotionales Ungleichgewicht geraten, das ihn in seiner Leistung schwächt: Er gerät unter Stress, ist verärgert oder gar frustriert, wenn er erkennen muss, dass seine Interventionen nicht zielführend wirken. Damit Mediationen nicht an schwierigen Zeitgenossen scheitern, kann es hilfreich sein, typische „Stolpersteine“ zu kennen.
Typische Problemkonstellationen, die Besserwisser, Querulanten, Nörgler & Co. generieren, die den erfolgreichen Abschluss einer Mediation – aus Sicht des Mediators – verhindern können, sind:
- Verpflichtende Teilnahme an einer Mediation
- Starkes Machtungleichgewicht unter den Konfliktbeteiligten
- Fehlende emotionale Kompetenz der Konfliktbeteiligten
- Verhärtete Rechtspositionen aus begleitender parteilicher Rechtsberatung
- Instrumentalisierung der Mediation
- Eskalation zwischen den Terminen
‘Schwierige Zeitgenossen’ ist das Schwerpunkthema des Fachmagazins Die MEDIATION Quartal IV/2019. Ich habe darin auf den Seiten 41-45 den Artikel ‘Scheitern der Mediation durch Besserwisser, Querulanten, Nörgler & Co.’ veröffentlicht . Das Fachmagazin für Konfliktlösung, Entscheidungsfindung und Kommunikation gibt Kommunikationsprofis Handlungsstrategien und Impulse. Das Magazin erscheint vierteljährlich in einer 13.000 Auflage und ist unter anderem in jeder größeren Bahnhofsbuchhandlung erhältlich.
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