Es gibt zu wenig Pflegekräfte – eine Tatsache, die im September 2018 von einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) noch einmal bestätigt wurde. Der Beruf des Altenpflegers müsse attraktiver werden, heißt es. Lohnsteigerung, Weiterbildung und Digitalisierungen der Arbeitsabläufe wären zielführende Maßnahmen.
Eine weitere im Diskurs nicht erwähnte Option wäre es, Supervision der Pflegekräfte stärker zu etablieren und zu (re-)finanzieren. Das Fachseminar für Altenpflege SBK Sozial-Betriebe-Köln gemeinnützige GmbH startete bereits im April 2015 mit einem Pilotprojekt zur Integration von Supervision in der Altenpflegeausbildung. Das Projekt ist als eine präventive Maßnahme zu verstehen, welche die Leistungsfähigkeit, das Wohlbefinden und damit auch die Gesundheit der angehenden Altenpfleger perspektivisch fördern und sichern kann. Inzwischen läuft der achte Kurs mit Supervision.
Die Motivation zum Projekt ‚Ausbildungsbegleitende Supervison‘ beruht auf der Annahme, dass Altenpfleger schon in der Ausbildung geschult werden sollten, möglichst zeitnah und deutlich ihre persönlichen Grenzen wahrzunehmen und anzusprechen, um sich rechtzeitig Unterstützung und Hilfe zu holen. Die Entwicklung selbstreflexiver Kompetenzen soll sie befähigen, ihren individuellen Lernprozess eigenverantwortlich zu gestalten, ihre dreijährige Ausbildung erfolgreich zu beenden und nicht vorzeitig abzubrechen. Die Erweiterung der Konflikt- und Reflexionsfähigkeit ist langfristig auch wichtig, um mit professioneller Distanz einfühlsame Pflegebeziehungen aufbauen zu können.
Letztlich erfolgt diese ergänzende Unterstützung mit der Intention, langfristig Freude an der Ausbildung und am Beruf zu ermöglichen. Supervision wird dabei als ein wirkkräftiges Instrument zur Qualifizierung beruflicher Arbeit verstanden, das hilft, die Kommunikation in der Ausbildung zu verbessern, die Zusammenarbeit in Teams und zwischen den Hierarchieebenen zu fördern und damit die Leistungsfähigkeit der Schüler und den Erfolg der Einrichtung zu sichern.
Von Beginn des Projekts 2015 habe ich als Supervisorin bei diesem Pilot mitgearbeitet. In der Fachzeitschrift für Altenpflege NOVAcura, Hogrefe Verlag, Bern, in der Ausgabe März 02/2019 wurde jetzt mein Beitrag zum Thema veröffentlicht.
Einen (Kurz-)Artikel zu dem Thema finden Sie unter:
Supervision in der Pflegeausbildung, CAREkonkret Ausgabe 7 v. 15.02.2019, S. 5.
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