Unser Arbeitsalltag verläuft aktuell remote im virtuellen Raum. Nicht jeder fühlt sich damit wohl. Einige leiden unter dem Druck, immer verfügbar sein zu müssen. Andere kommen mit der Technik nicht zurecht, können im Homeoffice kein ausgewogenes Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben herstellen oder fühlen sich einsam. Das erhöht das Risiko von Missverständnissen, die im remote von der Teamleitung häufig unbemerkt eskalieren können. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die virtuelle Führungsarbeit ist es, sehr frühzeitig schwellende Konflikte wahrzunehmen und anzusprechen. Dies verlangt von der Teamleitung, in der medialen Kommunikation aufmerksam zuzuhören und genau auf Zwischentöne und Unstimmigkeiten zu achten.
Aktives Zuhören in Telefon- und Videokonferenzen stört
Schnell ist jedoch vergessen, dass aktives Zuhören – auch im virtuellen Raum – Zeit und Ruhe braucht. Zeitdruck und augenblickliche Anweisungen per E-Mail, SMS oder telefonisch zwischen den Videobesprechungen können schnell zu flüchtigen ‘Mal eben noch nebenbei’-Kommunikationen geraten. Wenn remote auftretende Konflikte jedoch nicht nachhaltig bearbeitet werden, besteht die Gefahr, dass diese Teams sich in teamdynamischen Konfliktprozessen im Netz verheddern und sich ohne externe Vermittlung nicht mehr selbst daraus befreien können.
CHECK – Raum für vertrauensvolle Aussprache von Meinungen, Erlebnissen und Ängsten schaffen
- siehe auch Janssen, Bettina (2019): Impulse: Höchste Zeit, zuzuhören – DIE MEDIATION Quartal II/ 2019, S. 12-15.
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